Schlaraffia Strubinga


Reychsfarben: Weiß-Blau


 Gegründet: 14.  Eismond a.U. 62 (1921)

 Mutterreych: Perla Palatina

 Ziehmutter: Castra Batava

Burg: Bernauerburg im Gebäude der HypoVereinsbank, Stadtgraben 40/III

Sippungstag: Dienstag, Glock 8 d.A.

Genealogie:

Praga > Berolina > Carolsuhu > Aurelia Aquensis > Augusta Trevirorum > Perla Palatina

Schwesterreyche: Pfalzbruggen, Palatium Barbarossae, Landes-Aue, An der Weinstraße


 
Die Gründung

Rt Aquarello der Glimmzieher (Studienprofessor, Akad. Maler, Karl Katzenberger) widmete a.U. 90 dem Reych Strubinga eine großartige Chronik, die das Geschehen nahezu aller Sippungen von der Gründung am 14. Eismond a. U. 62 (1921) bis zur Sippung Nr. 706 am 28. Ostermond a.U. 100 (1959) beurkundet. Daraus wird zusammengefasst zitiert:

„Gegen Ende a.U. 61 (1920) befassten sich die Schlaraffen Rt Pfeifendeckel der zielende Urbayer (Ludwig Schmid, Studienprofessor aus Neustadt an der Weinstraße, Perla Palatina) und Rt Grieg von der Suite (der 2. Strafanstaltdirektor Karl Hopp aus Würzburg, Herbipolis) zusammen mit Eugen Hubrich, Studienrat (der spätere Rt Hei! der Feuergeist) mit dem Gedanken, ob nicht in Straubing die Gründung eines Schlaraffenreyches möglich wäre. Der für die Idee gewonnene und in Straubing beliebte Gesellschafter Gerichts-Oberinspektor Josef Fumian (der spätere Rt Schill der Edelsatir) machte die besten Vorschläge für die Werbung von weiteren Mitgliedern. So erschienen zu einem eigens eingerichteten Stammtisch beim Gasthaus Seethaler für die Schlaraffia begeisterte Straubinger Bürger.

Die Gründung der Schlaraffia Strubinga erfolgte am Freitag, 14. Eismond a.U. 62 (14.01.1921) Glock 9 im Balkonzimmer des Kronensaals. Rt Pfeifendeckel hat als Oberschlaraffe unter Zeugenschaft seines Ambtsbruders Rt Grieg in dieser bedeutungsvollen „1. Sippung“ die ersten 11 Pilger vereidigt. Bis zum Ende der Winterung a.U. 61/62 kamen noch weitere 15 Pilger dazu, so dass Strubinga insgesamt 28 Sassen verfügte, 2 Ritter und 26 Junker, darunter auch Straubings Bürgermeister Theodor Schildhauer (der spätere Rt Ehrenfest der Becherlare) und der 1. Staatsanwalt Edmund Fumian (der spätere Rt Falk der Reimer).

Als in der darauffolgenden Winterung 62/63 am 11. Lethemond a.U. 62 die Junker mit den Knappen Nummern 1 bis 11 und am 8. Windmond die mit den Nummern 12 bis 26 zum Ritter geschlagen wurden, brachte Rt Schwalangschör der hohen Ratisbona in seiner Fechsung den bedeutenden Ausspruch:


„Ich habe um die junge Strubinga für ihre Zukunft keine Angst: Ein Reych, das von einem profanen Professor, einem Bürgermeister und einem Zuchthausdirektor geführt wird, hat eine sichere Zukunft.“

Strubinga wird Colonie

Am 28. Eismond a.U. 63 wurde die Gründungsbewilligung zur Colonie Strubinga in „Der Schlaraffia Zeyttungen“ veröffentlicht. Die Feier dazu erfolgte am 18. und 19. Lenzmond.


Die Sanktionsfeyer

Am 13. Lethemond a.U. 64 wurde im festlich geschmückten Kronensaal, dem größten Saal Straubings, in einer gewaltigen Sippung die Erhebung zum Reych zelebriert. Unter dem Jubel der Strubinga und aller Burgfrauen auf hohen Balkonen bot sich hier ein äußerst farbiges, unvergessliches Bild. Den Höhepunkt der Begeisterung bildete der Einritt des Nuntius der Allmutter Praga, Herrlichkeit Wehrhahn der hohen Monachia, der die Sanktion der Strubinga auftragsgemäß zu vollziehen hatte.


Auflösung

Die 376. Sippung am 18. Ostermond a.U. 74 (1933), zugleich Ordensfest, war die letzte Sippung vor dem Zweiten Weltkrieg. In der Chronik von Rt Aquarello ist vermerkt:

„Durch Ohos Tücke und die profanen Verhältnisse sah sich die Schlaraffia Strubinga auch genötigt wie andere Reyche ihre Sippungen einzustellen“.

Es wird auf die Ritterarbeit unseres Rt Museo der Thesaurierte verwiesen, in der er den Historiker Frithjof Hecht „Die Durchsetzung der NSDAP als neuer Machtträger in der bayerischen Mittelstadt Straubing“ zitiert:

„Nicht nur die Führung der Stadtverwaltung hatte sich dem Druck der neuen Machthaber zu beugen, sondern auch die übrigen Beamten, Angestellten und Arbeiter. Sie hatten im Oktober 1933 gegenüber der Regierung zu erklären, dass sie keine Beziehung zur SPD bzw. KP etc. besaßen. Im Herbst 1933 bestimmte der damalige OB Reiter, dass alle städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter bis 31. Dezember 1933 einen Aufnahmeantrag in die NSDAP zu stellen haben.“

Strubinga hatte im Jahr 1933 43 sesshafte Sassen, wovon 24 staatliche oder städtische Beamte und Angestellte waren.

„Alsbald erhielten die Würdenträger der Schlaraffia in ihren Heimburgen Durchsuchungen durch die Gestapo. Die vorgefundenen Stammrollen, schlaraffische Rüstungen etc. wurden beschlagnahmt. Mehr als ein Dutzend Verfügungen brachten die Ächtung der Mitglieder. Drohungen mit Entlassungen erfolgten bei Beamten, rechtmäßige Beförderungen wurden verweigert.“

Unter diesen Umständen war die Entscheidung für die Einstellung der Sippungen eine schlaraffische, denn wie Allschlaraffias Gründer im Spiegel und Ceremoniale schon weise festgelegt haben, ist alles zu vermeiden, was die religiösen, politischen und sittlichen Gefühle der Schlaraffen verletzen kann. Dem wurde bei den zu dieser Zeit herrschenden politischen Umständen vorgebeugt.

Die uhufinstere Zeit


„Trotz dieser einschneidenden Verfügungen lebte der Geist Uhus in allen Reychen weiter. Nur wenige waren es, die sich wirklich einschüchtern ließen und ihr Schlaraffentum zu verleugnen suchten. Auch in der Strubinga trafen sich kleine Gruppen Schlaraffen. Getarnte Kegelabende im Goldenen Löwen, Schafkopf- und Schachspieler im Bahnhof und Café und ein Stammtisch beim Sturm sorgten für das Weiterleben des schlaraffischen Gedankens, der uns zum Lebensbedürfnis geworden ist.

Diese harte und lehrreiche Schule für Schlaraffia offenbarte erst deutlich den Charakter der einzelnen Sassen und wurde zum Maßstab, wie tief im Herzen des Einzelnen „Kunst, Humor und besonders die Freundschaft“ verankert waren.“

Strubingas Wiedereröffnung

„Im Laufe des profanen Jahres 1948 wurde zuerst vereinzelt, dann immer allgemeiner, der Wunsch geäußert, dass die alte „Strubinga“ neu erstehen müsse.

Besonders stark setzten sich ein: Rt Anakräh-on der Ton-au-Pirat (Josef Rüby, Lehrer), Rt Spielwas der Hänfling (Marzell Oberneder, Lehrer), Rt Treuwart der Unbeirrte (Max Gerhaher, Bankier) und Rt Ha von Berlichingen (Dr. Helmut Segl, Rechtsanwalt). Im Herbst versuchte Rt Anakräh-on, alle einstigen Schlaraffen zur Neugründung zu bewegen.

Am 7. Christmond a.U. 89 (07.12.1948) fand die erste vorbereitende Besprechung für die Neugründung im Nebenzimmer des Schwarzen Adlers, Simon Höller Straße statt, dort wo einst die alte Schlaraffia Strubinga auch im Jahr 1921 zu sippen begonnen hatte. Hier zeigte sich erst, wie klein das Häuflein der Uhugetreuen in den uhufinsteren Jahren geworden war. Von ehemals 48 Strubinga Sassen sind 17 übrig geblieben. Verstärkt wurden sie durch die Ritter Lux von der hellen Ecke (EZ der Friedlandia) und First-Franzl der Kalk-Kuli (Rt der Friedlandia), Frohsing der Tastenschinder (Claudium forum, Praga) und Andramoi der Hartschier (Guntia).“

Am 14. des Christmonds a.U. 89 beginnt mit der 377. Sippung wieder das schlaraffische Leben in der Strubinga.

„Im kleinen, gewölbten Nebenzimmer der Schwarzen Adlers, in dem ein altes Klavier stand, ohne jeglichen Schmuck – in diesem armseligen Raum, in dem schon die Erzschlaraffen als „Uhunest“ zu sippen begannen – ertönte nach 15 uhufinsteren Jahren zum ersten mal von meist Helmlosen „Alten Strubinga-Rittern“ – rührend zum Anhören – „Schon wieder ist der Abend da ...“.

Strubinga lebt

Bereits in kurzer Zeit ist die Zahl der Sassen durch vom schlaraffischen Spiel begeisterte neue Freunde wieder auf die ursprüngliche Größe angewachsen.

Dass wir nach der Wiedereröffnung unseres Reyches Strubingas Tradition fortsetzen und sippen können, haben wir denen zu verdanken, die alles Trennende der schrecklichen uhufinsteren Zeit im schlaraffischen Geist durch Freundschaft überwunden haben.

 

 

100 Jahre Schlaraffia Strubinga

 

Am 21./22 Wonnemond a.U. 163 (2022) feierte Strubinga ihr wegen Corona verschobenes 100. Stiftungsfest.

 

Es war ein Familien- und Freundschaftsfest, eine echte Sippung über drei Stunden, kurzweilig mit Eigenfechsungen und fröhlich. Kein Brückenzoll.

 

Während die Fraunhoferhalle (Josef von Fraunhofer, Straubinger Optiker und Physiker, ES Spectrum) noch zur Festburg umgestaltet wurde, genossen Kulturbeflissene in einer Stadtführung die reichhaltigen Sehenswürdigkeiten der Herzogstadt Straubing.

 

Funktion: OÄ Rt Binokulo 

 

Pünktlich um Glock 3 d.N. begann die Sippung unter den klangvollen Tönen des 13-köpfigen Fanfarenchors der Ziehmutter Castra Batava. Im verdunkelten Saal schwebte Uhu in einer Video-Animation auf die Großleinwand aus dem Universum direkt ins tagesaktuelle Zentrum des Uhuversums und lies sich auf dem Stadtturm, dem Wahrzeichen des Uhunestes Strubinga, nieder. Spiegelgerechter Einzug der Würdenträger, Einkleidung von OÄ Rt Binokulo mit dem Hermelorum, Weihe zur Festburg, Verkündung des Burgfriedens, Eröffnung der 2447. Sippung. Abendlied.

 

C Rt Baby-Lohn verkündete den Einritt von 57 Reychen, teils mit Banner, 9 Ehrenrittern und den Schlaraffenräten SAR Rt Ararauna, DSR Rt Staufferspross und Rt Most-Quetsch, schließlich DSR Rt Glaukomo, Sprengelfürst, der in dieser Eigenschaft mit einem Grußwort die Blaue Kerze entzündete. Atemlose Stille, erneute Fanfarenstöße und weihevoller Einritt des Praga-Banners, würdig celebriert von Rt Comet (24).

 

Treffende Worte des Fungierenden: „In einer Zeit, in der der Blick aufs Smartphone vielen wichtiger sei als jener aufs reale Gegenüber, seien die Schlaraffen ein Hort der leisen Töne, von Respekt und Toleranz auf Augenhöhe. Eine Welt des intellektuellen Spiels und der Freude daran. Bildung, Beruf oder Titel sind ohne Bedeutung.“

 

Es folgte die gesammelte Begrüßung der 280 Sassen, Burgfrauen und Tross, der ER, Amici, Botschafter und Consuln, Schlaraffenräte und schließlich das dankbare Gedenken an die Altvorderen und Gründer. Unter Fanfarenstößen wird Ehrenjunker Markus, zugleich Oberbürgermeister Pannermayr, begrüßt, was einst nur Kaisern gebührte und ihm wohl niemals mehr geboten werde.

 

Geburtstagslied für anwesende Sassen, die im Mai ihr Wiegenfest haben, darunter zufällig taggenau Bgf Sophrosyn (167) und Rt Gwachsl. Letzterer, Dienstältester (55), wurde wegen seiner Festchronik als das inkarnierte Archiv und die antreibende, zuweilen nervende Graue Eminenz vom Fungierenden maßlos überbewertet.

 

Rt Sir Pit spendete zum Jubiläum zwei neue Fanfaren, die sogleich von den Rtt Mager-Nuss (113) und Techno-Graf (234) angeblasen werden.

 

Nach einer Stunde Funktionswechsel auf OI Rt Agil-O-Witz.

 

A Rt Gwachsl drohte zunächst mit dem Vortrag seiner Festchronik über 88 Seiten, begnügte sich aber mit seinem Sketch über die Gerüchte der Strubinga als geheimnisvoller Bund im Gründungsjahr a.U. 62: Der Bürger Otto Ditsch, (Rt Spui vui), erkundigt sich bei Landesgerichtsoberinspektor Josef Fumian, alias Rt Schill (Rt L’acteur), über Schlaraffia und wird aufgeklärt.

Bedenken hinsichtlich Bestands wurden von wld Rt Schwalangschör (12) relativiert: „Ich habe um die junge Strubinga für ihre Zukunft keine Angst: Ein Reych, das von einem profanen Professor, einem Bürgermeister und einem Zuchthausdirektor geführt wird, hat eine sichere Zukunft.“

 

EJ Markus (OB) meint im Grußwort: „Wie ich wohl weiß, knüpfen Sie keine allzu hohen Erwartungen an einen Beitrag eines politischen Repräsentanten. Ich will daher versuchen, möglichst exakt dieser Erwartungshaltung zu entsprechen. Aufgetragen hat man mir übrigens, ich dürfe über alles reden – außer Politik, Religion und Profanei. Daher will ich auch schon zum Ende kommen …“. Stattdessen sinniert er launig über die Qualitäten seiner Stadt Straubing und Bürger, insbesondere ihrer Schlaraffen. „Manch einer mag vielleicht fragen: Ist eine Vereinigung, die nur Männer als Mitglieder zulässt, in Zeiten von Gendersternchen und Frauenquote noch angebracht? Nun, zeitgemäß ist es vielleicht nicht, aber manche Schlaraffen haben mir glaubhaft versichert: Es macht vieles leichter. Und die edlen Burgfrauen wissen ihre Ritter ja hoffentlich stets gut aufgehoben.“

 

In gereimten Worten, bayrisch humorvoll, lässt C Rt Baby-Lohn die Geschichte der von Herzog Ernst, Bayern München, in der Donau ertränkten Agnes Bernauer vorüber ziehen. EJ Markus: „Dazu gesagt sei aber auch, dass wir die Bayerische Staatsregierung – quasi als legitimen Rechtsnachfolger der Wittelsbacher – darauf hinweisen, sie habe in Straubing fortwährend etwas gutzumachen“.

 

Rt Hippolied am Clavicimbel singt eigenen Text „Wos wirklich wichtig is“ auf die Musik von Don Henley, begleitet von Rt Klaribello (Saxophon).

 

Die dritte Stunde beginnt mit OK Rt Museo und dem „Lied vom Ideal“.

 

Rt Zehnterl, in einer aktuellen Schreibblockade für eine Fechsung zum Thema, doziert über den Prolog als Basis für den Hauptteil. Doch wenn keine Idee für ein Vorwort, dann gibt es logischer weise auch keinen Hauptteil. Bedauerndes Lulu!

 

Bei Ausgrabungen im Römerkastell Sorviodurum fand man in einem Käfig drei mumifizierte Körper, die wohl wegen Konspiration von ihrem Vorgesetzten zu verschärftem Gefängnis verurteilt wurden. Anknüpfend daran beschrieb Rt Boandlkramer in einem alten NAP den vermeintlichen Aufstand dreier Sassen, die der Fungierende in das Burgverlies bannte. Deklarierte Macht über alle Jahrhunderte.

 

Rt Sofakles sang, begleitet von Rt Odesseus (12) am Clavicimbel, „Morgen, übermorgen, ja irgendwann fang ich ein neues Leben an…“ von der EAV und „Mein Weib will mich verlassen“ von Georg Kreisler. Beides wurde vom Reych zweifelnd belulut.

 

Schließlich berichtet Rt Tupferl, dem Anlass entsprechend, über den 100. Geburtstag von Creszenz Niederhuber, organisiert von der jüngsten Tochter (73) als Familienfest mit Pfarrer, Bürgermeister, also das ganze Programm. Vom vielen Treiben müde tönte Creszenz matt: „Lieserl, bring mir doch bitte jetzt einmal meine Tabletten, die ich immer 20 Minuten vor dem Schlafengehen einnehmen muss!“ Ende der Feier.

 

Und das im doppelten Sinn. ER Sug-Sug (12) verlöschte als Dienstältester die Blaue Kerze und alle Strubinga Sassen verabschiedeten die eingerittenen Freunde samt Burgfrauen und Tross mit einem Dankeslied, gefechst als Ritterarbeit von Rt Spui vui. Schlaraffenschwur! 

 

Das Allschlaraffische Symphonie-Orchester (ASO)

 

gab am Tag nach der Festsippung zum 100. Bestehen der Strubinga ein Jubiläumskonzert, das der Straubinger Musikkritiker Theodor Auer unter der Überschrift „Operettenseligkeit“ im Straubinger Tagblatt rezensierte. Nachfolgend in Auszügen.

 

C Rt Baby-Lohn, seine Mitstreiter und seine Bgf hatten einen krönenden Abschluss der Jubiläums-Festlichkeiten ersonnen und bestens organisiert. Ein Konzert mit großem Orchester im Magnobonus-Markmiller-Saal.

 

Das 70-köpfige „Allschlaraffische Symphonie-Orchester“, trat seit seinem Bestehen 1982 bereits in vielen Ländern mit großem Erfolg auf. Gerade die Mischung aus Laien und Berufsmusikern verleiht diesem Orchester Spontanität und Spielfreude.

 

Bereits beim zweiten Stück, dem Konzert C-Dur für Flöte, Harfe und Orchester von Mozart lief das Orchester zur Hochform auf. Von berückender Schönheit das filigrane Wechselspiel von Harfe und Flöte, noch dazu wenn es von großartigen Künstlern wie Andrea Müller, Flöte (Bgm Gutzgauch) und Ansgar Deuschel gespielt wird. Selten hat der Rezensent das Andante mit so feinfühligem Harfenklang und dynamisch perfekt angepassten Flötenton gehört. Rt Gutzgauch (386), KMD Jürgen E. Müller, dirigierte dieses Andante bewusst in sehr getragenem Tempo, nicht nur um aufwühlenden Kontrast zu den anderen Sätzen herzustellen, vielmehr kam gerade deshalb die Schönheit dieses einzigen Flötenkonzerts von Mozart voll zur Geltung.

 

Geradezu entgegengesetzter Charakter die „Schlaraffische Festmusik für großen Orchester“, ein Zyklus von Schlaraffenliedern von wld Rt Hymnifex (313), (Heinz Störrle, 1933 – 1998). Rt Inventio (298), (Venelin Filipov), dirigierte diese frisch-fröhlichen Stücke in echtem Schlaraffengeist: Mit Schwung und Humor, sprühend vor Lebensfreude.

 

Auch der Operettenkönig ES wld Rt Tonreich, (Franz Lehár) war Schlaraffe. So lag es auf der Hand, mit Ballsirenen, Walzerfolge seiner wohl bekanntesten Operette „Die lustige Witwe“ nicht nur in Nostalgie zu schwelgen, sondern das Publikum im vollbesetzten Magnobonus-Markmiller-Saal in Operetten-Seligkeit zu versetzen. Gesteigert wurde dieses Gefühl durch den bezaubernden Gesang der Sopranistin Bgf Agil-O-Witz (Johanna Berger) „Lippen schweigen – Vilja Lied“, wer kennt diese Lieder von ES wld Rt Tonreich nicht. Sie sang das „Vilja Lied“ mit großer Emotion. Das Orchester unter der Leitung von Rt Inventio (298) ging eine Symbiose mit der Sängerin ein.

 

Passend zur Donaustadt Straubing hätte mit „An der schönen blauen Donau“ von ES Fledermaus (Johann Strauß) der offizielle Teil dieses Konzerts geendet, wäre da nicht noch als Zugabe der aus dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker nicht wegzudenkende Radezky-Marsch gekommen. Das Publikum folgte dem Dirigat mit Mitklatschen und dessen Aussetzen in verschiedenen Passagen.

 

EJ Markus (Oberbürgermeister Markus Pannermayr) und DSR Rt Glaukomo (113) spendeten mit dem Publikum ganz großen Applaus.

 

Rt Gwachsl